Im Vergleich zum Dortmund-Spiel unter der Woche (0:1) war eine klare Leistungssteigerung im Spiel des MSV Duisburg zu erkennen. Doch die Zebras ließen gegen Preußen Münster zahlreiche Möglichkeiten ungenutzt, haben den Turnaround verpasst und bleiben Tabellenletzter der 3. Liga. Das Westduell endete 0:0.
Beim Finale der European League of Football war die Schauinsland-Reisen-Arena am vergangenen Sonntag noch bis auf den letzten Platz gefüllt. Von so einer Kulisse kann man beim MSV aktuell nur träumen. Immerhin 12.829 Zuschauer fanden am Samstag den Weg ins Stadion. Der Rasen durfte auch keine Ausrede mehr sein. Ein neues Grün war unter der Woche verlegt worden.
Und wieder einmal schmiss Engin Vural die Rotationsmaschine an. Für den gelb-rot-gesperrten Kapitän Sebastian Mai rückte Marvin Knoll in die Innenverteidigung neben Joshua Bitter. Zudem begann etwas überraschend Jonas Michelbrink (Startelfdebüt) für Niclas Stierlin. Auch Marvin Senger und Tim Köther mussten auf der Bank Platz nehmen. Rückkehrer Alexander Esswein (nach Daumen-OP) und Benjamin Girth sollten die Offensive beleben.
Sascha Hildmann tauschte nach dem Aus im DFB-Pokal gegen die Bayern ebenfalls viermal. Max Schulze-Niehues, Rico Preißinger, Joel Grodowski und Andrew Wooten spielten für Johannes Schenk, Thomas Kok, Jano Ter-Horst und Malik Batmaz. Etwa 1.500 Münsteraner Fans nahmen den kurzen Weg nach Duisburg auf sich.
Die ersten zwölf Minuten passierte nichts, bis Girth Casper Jander steil in den Sechzehner schickte. Das Eigengewächs stand frei vor dem Kasten und schoss aus knapp zehn Metern weit drüber (13.). Der Anfang einer guten Duisburger Phase mit vielen gewonnenen Zweikämpfen und der nötigen Präsenz in der gegnerischen Hälfte. Esswein (23.) und Ekene (30.) schlossen ebenfalls gefährlich ab.
Die Gäste fanden offensiv lange überhaupt nicht - bis zur 38. Minute. Luca Bazzoli scheiterte nach einer Ablage von Kankam Kyerewaa aus 14 Metern an der Latte. Dann wieder der MSV: Ein Knoll-Kopfball nach einer Ecke landete vor den Füßen von Ekene, der aus kurzer Distanz kläglich am leeren Tor vorbeischoss (43.).
SCP: Schulze-Niehues – Koulis, Hahn, Böckle – Bazzoli, Mrowca (46. Scherder), Preißinger (61. Bouchama) – Kyerewaa, Lorenz (61. Ghindovean) – Wooten (74. Batmaz), Grodowski (82. Wegkamp).
Schiedsrichter: Timo Gansloweit
Zuschauer: 12.829
Gelbe Karten: Esswein, Feltscher, Ekene, Castaneda – Koulis, Bouchama, Bazzoli.
Wenige Sekunden nach dem Seitenwechsel setzte Kyerewaa das erste Ausrufezeichen. Vincent Müller war jedoch auf der Hut und wehrte den Schuss aus spitzem Winkel stark mit dem Fuß ab (46.). Doch der MSV fand schnell wieder in die Spur.
Alexander Hahn leistete sich im Spielaufbau einen kapitalen Fehler. Jander pflückte ihm den Ball gedankenschnell ab und bediente den mitgelaufenen Ekene. Statt auf Esswein weiterzuleiten, zog Duisburgs Nummer 19 noch zwei Haken und letztlich ab. Schulze-Niehues hielt sicher (53.), wenig später war der SCP-Keeper im gleichen Duell der erneute Sieger (56.).
Die Chancen waren da, das spürten auch die Fans. Doch weder der eingewechselte Tim Köther (62., 82.), noch Knoll per Kopf (63.) nach einer Ecke und Jander mit einer gelungenen Einzelaktion (70.) konnten die Hochkaräter verwerten. Schulze-Niehues hielt die Preußen immer wieder stark im Spiel. Erst durch Joker und Ex-Zebra Darius Ghindovean traute sich der Aufsteiger wieder mehr zu, zeigte sich aber insgesamt viel zu harmlos.
Doch ein Tor sollte nicht mehr fallen, der Elfmeterpfiff nach einem Einsteigen von Niko Koulis gegen Köther (90.) ertönte zurecht nicht. Zum Schluss ging es noch mal hoch her. Phillip König köpfte eine Bogenlampe in der Nachspielzeit noch an die Latte. Auch Müller lenkte einen Kopfball nach einer Ecke noch an den Querbalken. Münster konnte am Ende mit dem einen Zähler deutlich besser leben als der MSV.
Am kommenden Samstag geht es für die Zebras direkt mit dem nächsten Heimspiel gegen einen Aufsteiger weiter. Die SpVgg. Unterhaching gastiert an der Wedau. Der SCP reist am Sonntag in einer Woche zum Halleschen FC (16.30 Uhr).